Erneut Massenproteste gegen Regierung in Serbien

In der serbischen Hauptstadt Belgrad sind am Samstag etwa 140.000 Menschen gegen die Regierung von Aleksandar Vučić auf die Straße gegangen. Dieser hatte zuvor ein Ultimatum der Studierendenbewegung verstreichen lassen, bis um 9 Uhr abends Neuwahlen auszurufen.

Schon vor Ende des Ultimatums strömten die ersten Menschen auf die Straßen. Im Laufe der Nacht kam es an mehreren Orten in der Stadt zu Zusammenstößen mit der Polizei, die mit Schlagstöcken und Pfefferspray gegen die Demonstrierenden vorging. Die Zahl der Verletzten und Festgenommenen ist noch nicht bekannt.

In Serbien gehen seit Monaten Hunderttausende auf die Straße, um gegen die Regierung und den Präsidenten zu protestieren. Auslöser war der Einsturz eines Bahnhofsvordachs in der Stadt Novi Sad, bei dem 16 Menschen ums Leben kamen. Die Protestierenden fordern eine lückenlose Aufklärung des Vorfalls, sowie ein Ende der staatlichen Korruption, die dabei eine Rolle gespielt haben könnte.